Der Geschäftsführer von my-PV, Dr. Gerhard Rimpler, spricht über Energieeffizienz und darüber, wie aus der eigenen PV-Anlage das Maximum rausgeholt werden kann.
Dr. Gerhard Rimpler
© my-PV GmbH
Geschäftsführer von my-PV
Herr Dr. Rimpler, es geht um die effiziente Nutzung von Strom aus der eigenen PV-Anlage. Was hindert mich daran?
Im Grunde hält mich heute kaum etwas davon ab. Früher wurden Photovoltaikanlagen mit hohen Einspeisetarifen gefördert, wodurch der Eigenverbrauch in den Hintergrund geraten ist. Sprich, früher war der Eigenverbrauch nicht das dominante Motiv, eine PV-Anlage zu kaufen. Das hat sich mittlerweile aber stark geändert. Die Einspeisetarife sind nach unten gerasselt und weil Strom teuer ist, ergibt sich das Motiv, den Prozentsatz des Eigenverbrauchs deutlich zu steigern.
Sind die Voraussetzungen dafür in den letzten Jahren gestiegen?
Definitiv. Die PV-Anlagen sind immer größer geworden, man macht heutzutage tendenziell eher das Dach voll. Früher hat man ein paar Solarmodule verwendet und es dabei belassen. Mit dem entsprechend höheren Ertrag macht es natürlich Sinn, sich auf den Eigenverbrauch zu konzentrieren. Das Naheliegende ist, sich einen Batteriespeicher anzuschaffen. Damit kann ich den Strom, den ich untertags erwirtschafte, abends nutzen. Es gibt im Eigenheim Verbrauchsspitzen: Nach dem Aufstehen, mittags und abends ist der Verbrauch am höchsten.
Ab wann kommt my-PV ins Spiel?
Genau hier. An einem sonnigen Tag ist immer noch viel Überschuss da, und für den Strom bekommt man nur sehr wenig Geld – also wird der überschüssige Strom im Wärmebereich genutzt. In erster Linie für das Warmwasser, weiters aber auch zur Unterstützung der Heizung.
Unsere Produkte stellen die Schnittstelle zwischen Photovoltaik und Wärmebereich dar. Den Strom, der sonst mit einem niedrigen Tarif eingespeist werden würde, können wir umleiten – und so erzeugen wir Warmwasser. Verschiedene Geräte, die je nach Verwendungszweck aufwändiger oder weniger komplex sind, lassen sich vielfältig einsetzen.
Gibt es Trends, denen Sie in ihrem Berufsalltag begegnen?
Der Wunsch nach Autarkie steigt bei den Kund:innen zunehmend. Sie wollen unabhängig von Energieversorger:innen werden. Das hat sicher mit den steigenden Energiepreisen zu tun. Ich denke, das ist aktuell ein großes Thema bei fast allen Menschen. Gerade Gas- und Strompreise sind großen Schwankungen ausgesetzt.
Und auch die Versorgungssicherheit schwindet. Probleme mit Gas-Pipelines durch Russland etwa wirken sich sicherlich nicht preissenkend aus. Und auch Strom wird immer teurer. All das führt dazu, dass man eine PV-Anlage in der heutigen Zeit aus ganz anderen Gesichtspunkten bewertet.
Inwiefern?
Durch den gezielten Einsatz von Technik kann ich mit einer PV-Anlage die Energiekosten-Problematik noch besser dämpfen bzw. abfedern. Beim Strom ist es offenkundig. Aber wenn wir etwa die Warmwasseraufbereitung anschauen, die oft noch mit Gas funktioniert, erschließt sich mit wenig Aufwand zusätzliches Einsparungspotenzial.
Ist die Anschaffung dieser Zusatzgeräten teuer? Rechnen sie sich?
Im Vergleich zu einer PV-Anlage sind die Kosten unserer Zusatzprodukte, die eine deutlich effizientere Nutzung gewährleisten, relativ gering. Mit kompletter Ausstattung einer PV-Anlage durch unsere Produkte liegen wir bei Mehrkosten von etwa 10 Prozent. Und zusätzlich kommt die Ersparnis von mehreren hundert Euro im Jahr dazu, weil man weniger Gas oder ähnliche Energieträger verbraucht oder seinen eigenen Strom effizienter und zielgenauer nutzt.