Die Ursprünge des Speiseeises reichen weit in die Vergangenheit zurück. Bereits aus der Römerzeit gibt es Berichte von Süßspeisen mit Eis, doch im Mittelalter wurde es als sündhafte Speise verbannt.
Es waren aber nicht die alten Römer, die als Erste das Speiseeis
kannten, denn 3000 v. Chr. schätzten bereits die Chinesen die kalte
Köstlichkeit. Herrscher ließen große Eislager für das dem Sorbet
ähnelnde Speiseeis anlegen. Der griechische Dichter Simonides beschreibt
dieses Sorbet als Gletscherschnee mit Zutaten aus Früchten, Honig oder
Rosenwasser. Große Fans von Eis waren aber auch Promis wie Hippokrates,
Katharina von Medici, Charles I. von England, Goethe und Ludwig XIV. Der
Sonnenkönig erließ 1673 sogar eine Steuer auf Speiseeis. Und 1651
eröffnete der Sizilianer Procopio Castelli in Paris den ersten Eissalon.
Die erste Gelateria wiederum wurde 1770 in New York eröffnet.
Von den Bergen …
Dieses Eis der Antike und des Mittelalters hatte mit dem heutigen Speiseeis außer der Temperatur allerdings nicht viel gemeinsam. Es war Gipfelschnee oder Gletschereis aus den Bergen, das man mit zerdrückten Himbeeren, Zitronen oder Orangen und verschiedenen Gewürzen wie Zimt, Ingwer, sogar Wein verfeinerte. Speiseeis, wie wir es heute kennen, wurde erst um 1530 erfunden, als die kühlende Wirkung von Salpetersalz entdeckt wurde und somit zum ersten Mal künstliche Kälte hergestellt werden konnte.
… über Sizilien …
Den Weg nahm das Sorbet als Speiseeis über den arabischen Raum nach Europa, als die Araber am Ende des 9. Jahrhunderts Sizilien besetzten. Ein typisches Beispiel ist die Zitronen-Granita, die in der Antike mit dem Schnee des Ätna zubereitet wurde. Im 11. Jahrhundert war es in erster Linie die Oberschicht, die schon damals im Sommer mit Eis in Stangenform oder Schnee genussvoll verköstigt wurde.
… in die ganze Welt
Die Italiener verfeinerten schließlich die aus China überlieferte Rezeptur; in Neapel, Florenz, Mailand setzte sich das Dessert mehr und mehr durch. Zur großen Wende kam es in der florentinischen Renaissance, als Katharina von Medici anlässlich ihrer Hochzeit mit Heinrich, Herzog von Orleans, den Eis-Hersteller Ruggeri mit nach Frankreich nahm und so die italienische Spezialität auch Frankreich und weiter die gesamt Welt erobern konnte.